Funino – Kinderspaß in Meerholz

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Von Edmund Bechtold

Eine neue Kinderfussball-Variante erobert Gelnhausen. Je acht Mannschaften der F- und G-Jugend trafen sich am jüngst auf dem Sportgelände des VfR Meerholz zu einem Funino-Spieltag.

Ein Junge, der G-Jugendspieler Cody von der JSG Freigericht, hat sein erstes Tor geschossen. Schon eilt er zurück, um zu verteidigen. Er nimmt seinem Gegenspieler den Ball ab, passt zu einem Mitspieler, dann rennt er wieder vor („läuft sich frei“) und bekommt den Ball zurück. Er spielt diesen an einem Gegenspieler vorbei zu einem Mitspieler und schießt ein Tor für seine Mannschaft. Jetzt hat Cody (fast) alles getan, was einen Fußballer ausmacht.

Cody spielt Funino (Fun, englisch für Spaß; Nino, spanisch für Kind). So heißt das Spiel für sechs- bis neunjährige Fußballer, also G- und F-Jugend. Es hat einige besondere Regeln: Das Feld ist kindgerecht angepasst (ca. 26 x 20m). Es gibt nicht zwei große Tore, sondern vier Minitore. Jede Mannschaft greift auf zwei von ihnen an. Für die Minitore braucht es keine Kids, die nur im Tor stehen. Ein Team besteht nur aus 3 Spielern und das heißt „Alle für einen, einer für Alle –  auf allen Positionen“.

Auf dem (halben) Platz des VfR Meerholz  haben Andreas Panzer und Nico Schollmeyer von der JSG Hailer/Meerholz/Roth am frühen Morgen vier Funino-Felder aufgebaut. Dort rennen, schießen, toben nun zeitgleich jeweils 24 Kinder. Zuerst die acht F-Jugendmannschaften und danach die 24 Kids der G-Jugend.

In südllichen Ländern schon lange und jetzt auch zunehmend in Deutschland sagen Trainer: „Funino schult auf ideale Weise die elementaren Fähigkeiten im Fußball“ – siehe oben wie Cody auf dem Feld agiert hat.

Viel Spaß hatten die Kids beim Funino-Spieltag in Meerholz (Bild: E. Bechtold)

Die Spielzeit ist natürlich mit z. B. sechs Minuten deutlich kürzer als die übliche Variante mit sieben Spielern, aber es gibt nicht nur ein Spiel, sondern an diesem Sonntag sechs Spiele für jedes Team. Im Gegensatz zum Spiel auf dem üblichen Kleinfeld (55 x 35 m) ist beim „Drei gegen Drei“ jeder Spieler in jeden Angriff eingebunden. aber auch beim Verteidigen und sich nicht zwischendurch mal ausruhen und hinten oder vorne rumstehen. Sobald ein Spieler beim Funino auf dem Spielfeld „pausiert“, fällt das auf und die Mitspieler sind sauer. Verstecken ist verboten. Edmund Reifschneider von der JSG Birstein bestätigte: „Soviel Ballkontakte wie heute hatte jeder Einzelne meiner Jungs noch nie“.

Einen speziellen Zweck haben auch die vier (Mini-) Tore: Wenn man auf zwei Ziele angreift, hilft das den Kindern, ihr Blickfeld zu erweitern. Claudia Mundine, Kreisjugendwartin und Initiatorin des Spieltages sowie Edmund Bechtold, Koordinator für Qualifizierung und das DFB-Mobil, ist unisono aufgefallen „Die Kids haben von sich aus schnell gemerkt, wenn vor einem der beiden Tore des Gegners zwei drei Spieler stehen, dann muss ich rüber zum anderen Tor spielen“. Das heißt die Kids haben die Spielverlagerung und das Verschieben gelernt, ohne dass der Trainer rufen muss. Professionell ausgedrückt könnte man auch sagen, sie kennen nicht nur das Verschieben  als Grundlage der Raumdeckung, sondern bekommen damit auch die nötige Spielübersicht.

An diesem Funino-Spieltag erfreute nicht nur die Sonne die vielen Zuschauer auf dem Meerholzer Sportplatz, sondern vor allem die Spielfreude der Kinder und deren strahlende Gesichter am Ende des Tages.

Funino: Fußball im höchsten Tempo (Bild: G. Brune)

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