Beim VfR 09 Meerholz ist kurz nach der Mallorca-Fahrt der Mannschaft die Saison 2023/24 endgültig abgeschlossen worden. Dabei hieß es, Abschied von zwei Trainern zu nehmen. Die Fußballschuhe an den Nagel hängen will ein langjähriger VfR’ler – doch bei der Würdigung der Leistung von Stefan Horstkamp vermied David Sattler von der Sportlichen Leitung der Grün-Weißen penibel das Wort „Abschied“.
Mit Bubble-Fußball und viel Spaß wurde der Saisonabschluss am Samstagnachmittag eingeläutet. Nach dem Essen wurde es dann kurz formell unter der Pergola des Heinrich-Kreutzer-Sportlerheims: David Sattler (Vorstand Öffentlichkeitsarbeit und Senioren) und Stefan Horstkamp (Vorstand Senioren) verabschiedeten die Trainer der beiden Seniorenmannschaften.
Iman „Ulli“ Naghashian kann auf am Ende zwei – naja, eineinhalb – sehr erfolgreiche Spielzeiten als Trainer der Zweiten Mannschaft zurückblicken. Nachdem in der Vorrunde seiner ersten Saison, in der die personelle Situation alles andere als optimal war, als Trainer nur sechs Punkte und der abgeschlagene letzte Tabellenplatz in der Bilanz standen, legte er mit großer Motivationskunst und dank der Hilfe von jung (zahlreiche Jugendspieler wurden frei für die Senioren) und alt (einige Spieler der Alten Herren halfen aus) eine sehr ansehnliche Bilanz hin.
Insgesamt kommt Naghashian auf 62 Spiele als Trainer der Zweiten Mannschaft, in denen sein Team bei einer Tordifferenz von 129:145 insgesamt 87 Punkte erreichte. Im Schnitt erzielte er 1,4 Punkte pro Spiel, wobei im Schnitt 2,1 Tore erzielt und 2,3 Tore eingefangen wurden – für Unterhaltung war also immer gesorgt. „Es gab so viele tolle Momente mit dieser Mannschaft, die werde ich immer in Erinnerung behalten“, zeigte sich Naghashian zum Abschied wehmütig berührt. Christoph Zellmann überreichte ihm im Namen der Mannschaft ein VfR-Trikot. Ab der neuen Saison wird Naghashian als Co-Trainer in Oberrodenbach fungieren.
Fünf Jahre war Roberto Manega Trainer in Meerholz. Es waren fünf schwierige Jahre, gekennzeichnet zunächst von sportlich schweren Zeiten und dann von der Corona-Krise, die den gesamten Vereinssport schwierig machten. Und am Ende von sportlich erfolgreichen Jahren, in denen der „Meerholzer Weg“ allmählich Früchte trug. „Der sportliche Erfolg ist auch Dein Erfolg, Roberto“, so David Sattler bei der Verabschiedung. „Du hast nie Ansprüche gestellt, aber immer gerne und gut mit unseren jungen Spielern gearbeitet und den Gemeinschaftssinn immer in den Vordergrund gestellt.“
Dabei stellte sich am Ende der sportliche Erfolg ein, weil im Laufe der letzten drei Jahre insgesamt 18 Jugendspieler den Kader der Grün-Weißen verstärkten. Die Bilanz von Roberto kann sich daher sehen lassen: 153 Pflichtspiele als Trainer, ein Punkteschnitt von 1,3 pro Spiel (dabei von 1,4 und sogar 1,5 Punkten pro Spiel in den beiden letzten Spielzeiten) und ein Torverhältnis von 273 zu 306.
„Ich konnte hier immer ohne Druck arbeiten und habe so viele tolle Momente und Gespräche vor Augen, wenn ich an die Zeit denke. Tolle Siege wie in der vergangenen Saison den 3:0-Auswärtserfolg gegen den TSV Wirtheim; die Derby-Erfolge gegen Hailer; schmerzhafte Niederlagen etwa gegen Geislitz, die Freude über einen späten Punktgewinn gegen Flörsbachtal – es war alles dabei. Vor allem aber habe ich viele unheimlich gute Menschen hier getroffen“, bilanzierte Roberto Manega seine Zeit beim VfR, die aber noch nicht vorbei ist. Abseits der Seitenlinie wird er dem Verein weiterhin erhalten bleiben.
Blieb am Ende noch die Ehrung von Stefan „Hotte“ Horstkamp, der nach 19 Spielzeiten für den VfR angekündigt hatte, zum Ende der Spielzeit 2023/24 die Fußballschuhe an den berühmten Nagel zu hängen. „Über 400 Pflichtspiele für den VfR 09 Meerholz, immer vorneweg gegangen – wir weigern uns ein wenig zu glauben, dass es das gewesen sein soll“, stellte David Sattler fest. „Ich werde deswegen hier nicht das Wort ‚Abschied‘ in den Mund nehmen, aber würdigen wollen wir diese Leistung auf jeden Fall.“
„Mein Körper hat mir zuletzt deutlich signalisiert, dass es an der Zeit ist. Es fällt mir immer schwerer, den notwendigen Fitness-Level zu erhalten, der für die Kreisoberliga notwendig ist. Und die entscheidenden ersten Meter werden immer komplizierter für mich“, begründete er den angekündigten Schritt. Allerdings wird er dem sportlichen Geschehen natürlich weiterhin sehr nahe sein: Seit September 2023 ist er im siebenköpfigen Vorstand des VfR 09 Meerholz für den Seniorenbereich verantwortlich.