VfR und Förderverein trauern um Heinz Jakob

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Eine gewichtige Stimme des VfR 09 Meerholz ist für immer verstummt. Heinz Jakob, Ehrenvorsitzender des Vereins seit 2001, ist am Dienstag im Alter von 84 Jahren verstorben. Die Gedanken aller, die es mit dem Fußball in Meerholz halten, sind in diesen Tagen bei seiner Frau Elisabeth und seiner Familie.

„Heinz hat sich um den Meerholzer Fußball unvergessliche Verdienste erworben. Nicht umsonst und völlig zu Recht trägt das Sportgeländes unseres Vereins seinen Namen – ohne Heinz Jakob gäbe es die beiden Sportplätze am Viadukt nicht, und ohne seine unermüdliche Arbeit wären sie heute auch nicht in jenem ausgezeichneten Zustand, um den uns viele Vereine der Region beneiden“, erklärte VfR-Vorsitzender Klaus Brune.

Die Geschichte des VfR 09 Meerholz ist eng verbunden mit der Person Heinz Jakob. Seit 74 Jahren war er Mitglied im Verein und seit 1961 in mehr oder weniger führender Position im Vorstand der Meerholzer Fußballer tätig.  Auch nach seiner „Pensionierung“ nach zehn Jahren an der Spitze des Vereins legte er nicht die Hände in den Schoß: Obwohl er schon 2001 für sein Lebenswerk zum Ehrenvorsitzenden des VfR ernannt wurde, kümmerte er sich bis 2013 als „Greenkeeper“ – neudeutsch für Platzwart – um die Pflege und Instandhaltung des Sportgeländes am Viadukt. Zudem war er von 2002 bis 2016 als Beisitzer im Vorstand des neugegründeten Fördervereins des VfR 09 Meerholz tätig.

Aber der Reihe nach: Seit August 1947, der „Stunde Null“ des Meerholzer Fußballs nach dem Zweiten Weltkrieg, war Heinz Jakob Mitglied beim VfR 09 Meerholz. Das Talent ist dem damals Elfjährigen in die Wiege gelegt, denn die Fußballbegeisterung kam sozusagen über die Gene in sein Blut: der Vater war Fußballer und später Vorstandsvorsitzender des VfR, und auch die Mutter entstammt einer Meerholzer Fußballerfamilie.

Bereits als 16-Jähriger schnürte er für die Seniorenmannschaft des VfR die Stiefel, war Torschützenkönig und ab 1961 Kapitän der 1. Mannschaft. Damit begann auch seine Vorstandstätigkeit beim VfR, denn als Kapitän war man damals automatisch auch Mitglied im Spielausschuss. 1967 übernahm er den Vorsitz im Spielausschuss und durfte in dieser Funktion auch die bis dato größten Erfolge der Meerholzer Fußballer entgegennehmen: Den Kreispokalsieg 1972 und 1973 die A-Klassen-Meisterschaft (vergleichbar etwa mit einer Meisterschaft in der heutigen Kreisoberliga).

Ab Januar 1973 folgte eine 14-jährige Tätigkeit als 1. Kassenwart, ehe Heinz Jakob 1987 zum 2. Vorsitzenden gewählt wurde. Auf der Erfolgsleiter des VfR Meerholz waren dann nur noch zwei Treppenstufen frei, und selbstverständlich erkletterte Heinz Jakob in den folgenden Jahren auch noch diese Sprossen: 1991 trat er das Erbe seines Vaters an und wurde 1. Vorsitzender des Vereins, 2001 folgte nach dem Ende seiner aktiven Vorstandstätigkeit die Ernennung zum Ehrenvorsitzenden des VfR 09 Meerholz und das Engagement im Förderverein.

In seiner 52-jährigen aktiven Vorstandszeit wurden Heinz Jakob bereits alle zu vergebenden Sportlerehrungen des Vereins, des Verbandes und des Landessportbundes zuteil. Im Oktober 1997 erhielt er zudem den Ehrenbrief des Landes Hessen. 2011 benannten die Meerholzer Fußballer das in den 1970er-Jahren erstellte und Anfang der 2000er-Jahre erweiterte Sportgelände Am Viadukt nach ihm: Seither trägt der VfR 09 Meerholz seine Heimspiele auf der „Heinz-Jakob-Sportanlage“ aus.

Bei den Meerholzer Fußballern hatte das Wort von Heinz Jakob bis zuletzt Gewicht. Er ist im Laufe der Jahre milder und ruhiger geworden, aber nicht ruhig. Stets erwies er sich als ein Vereinsmitglied, das mit seiner Meinung niemals hinter den Berg hielt und deutliche Worte fand, wenn es Fehlentwicklungen anzusprechen und korrigieren galt. Seine ohne Zweifel vorhandenen Ecken und Kanten setzte er dabei aber immer im Interesse des Vereins und des Fußballs ein.Der VfR 09 Meerholz trauert um eine gewichtige Persönlichkeit. Was aber dabei fast noch schwerer wiegt: Der Meerholzer Fußball hat einen treuen Freund sowie steten Förderer verloren und wird Heinz Jakob daher immer ein ehrendes Andenken bewahren. 

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